Industriemontage in Russland für 38 Autokomponenten-Hersteller
Ende letzten Jahres unterzeichnete das russische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung mit den Autokomponenten-Herstellern mehr als 400 Memoranden über gegenseitige Verständigung für Zusammenarbeit mit 178 Bauteileherstellern. Zur Unterzeichnung der Vereinbarung über die industrielle Montage sind nur 38 Unternehmen bereit. Die restlichen Unternehmen haben noch Zeit bis Ende 2013, um darüber zu entscheiden.
Industriemontage in Russland für 38 Autokomponenten-Hersteller
Industriemontage erlaubt es den Autoteilezulieferern, Waren zu günstigen Zollgebühren nach Russland einzuführen, verpflichtet diese in der Regel zu einer sukzessiven Vergrößerung des Lokalisierungsgrades, sprich zum immer größer werdenden Herstellungsanteil in Russland, kommentiert Unternehmensberater aus NRW Vladimir Nechaev.
Letztes Jahr wurden mehr als 400 Memoranden mit den Autokomponenten-Herstellern unterzeichnet. Im Gegensatz zu den Automobilbauern, die bei der Entschlussfassung zeitlich sehr begrenzt waren, brauchen die Autoteilehersteller sich nicht zu beeilen. Sie behalten das Recht zur Unterzeichnung der Vereinbarung bis zum Ende des Jahres 2013.
Der Direktor des russischen Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung Dmitrij Lewtschenkow teilte der russischen Zeitung Wedomosti mit, dass 38 Unternehmen nicht warten wollten und die Vereinbarung bereits unterzeichnet hätten. Doch die meisten von ihnen hätten bereits Eigenherstellung in Russland, betonte er.
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Unter diesen Unternehmen gibt es das kanadische Magna, das französische Faurecia, das südkoreanische Hyundai Mobis und das japanische Toyota Boshoku. Diese Firmen haben Betriebe sowohl in St. Petersburg und im Leningrader Gebiet, als auch in Kaluga und Nischnij Nowgorod. Das Unternehmen Faurecia, zum Beispiel, besitzt bereits einen Betrieb in St. Petersburg und baut noch einen in Kaluga.
Nach Angaben des Behördenvertreters haben diese Unternehmen in die Autokomponenten-Herstellung in Russland schon circa 1 Milliarde Dollar investiert. Mit der Entstehung von neuen Werken wird der Betrag natürlich weiter steigen. Lewtschenkow erwartet, dass etwa 80-90% der Memoranden im Laufe von zwei Jahren in Verträge umgewandelt werden.
Die Zeitung nennt auch die anderen Unternehmen, die die neuen Bestimmungen ueber die industrielle Montage unterzeichneten. Zu denen gehören der Autoglashersteller Asahi Glass (der Betrieb befindet sich in Nischnij Nowgorod), Autolackhersteller BASF (im Moskauer Gebiet), der Betrieb Continental, der in der Region Kaluga gebaut wird, Delphi (in der Region Samara), Johnson Controls (die Betriebe gibt es in St. Petersburg und Togliatti), sowie Robert Bosch (im Saratower Gebiet). Es wird darauf hingewiesen, dass man in Russland lediglich einen kleinen Teil von der ganzen Produktionspalette produziert, die generell durch diese Unternehmen hergestellt wird. Zum Beispiel, beschäftigt sich in Russland Toyota Boshoku – der Hersteller von Innenausstattung-, Antriebs-, Filter und Textil-Komponenten nur mit Sitzherstellung.
Ehemaliger Aufsichtsrat-Vorsitzender der russischen Tochtergesellschaft Robert Bosch Rene Schlegel erklärte, dass ein bestimmter Auftragsumfang benötigt wird, damit die Herstellung von einer Komponentenart rentabel wird. Erst dann ist die Entstehung von Betrieben wirtschaftlich sinnvoll. Die Unternehmen profitieren vor allem von der Lokalisierung der Autokomponenten-Herstellung, deren Logistikkosten sehr hoch sind, gibt Direktor des Industrie- und Handelsministeriums Alexej Rakhmanow zu. Unter denen sind Kunststoffteile, Autogas, Reifen, Sitze.
Herr Lewtchenkow stellt klar, dass es in der Liste vom Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung die russischen Unternehmen gibt, die Autobauteile unter Verwendung von Importteilen herstellen. Viele Firmen sind bereit, Gemeinschaftsunternehmen mit ausländischen Unternehmen zu gestalten. Es kann sein, dass das japanische Unternehmen Denso – der größte Lieferant von Autokomponenten, dessen wichtigster Kunde Toyota ist, ein Joint-Venture gründen wird. Das Unternehmen unterzeichnete die Vereinbarung über die industrielle Montage, aber es hat noch keine eigene Herstellung in Russland. Allerdings kommentiert Denso seine Pläne in Bezug auf den russischen Markt nicht.
23.01.2012 nach auto.vesti.ru
Übersetzung ins Deutsche von NBS